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Die (AC)3-Kampagne beginnt. 

Inzwischen sind die Wissenschaftler in Spitzbergen eingetroffen, die Forschungen beginnen. Temperatur: -5 Grad, Tendenz steigend. Mein Flug geht in ein paar Tagen, hoffentlich wird es etwas wärmer. Zeichnen bei Minusgraden wird eine Challenge…

Hier ein Bericht von Stephan Schön für die Freie Presse.

http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Saechsische-Forscher-wollen-am-Nordpol-Wettergeheimnisse-lueften-artikel9910488.php?cvdkurzlink=t

Sächsische Forscher wollen am Nordpol Wettergeheimnisse lüften
Mit dem Eisbrecher geht es in die Wetterküche Europas. Doch welchen Einfluss haben Wolken und Wetter in der Arktis auf die hiesigen Breiten?

Von Stephan Schön*

erschienen am 22.05.2017

Leipzig/Bremerhaven. Eine der größten Forschungsexpeditionen unter sächsischer Leitung startet jetzt ins Eis. Mit einem so noch nie da gewesenen Aufwand, mit so vielen Sensoren und Messgeräten wie derzeit, werden Wetter und Wolken der Arktis einen Monat lang beobachtet und vermessen. Von Spitzbergen aus fliegen bereits ab heute mehrmals täglich zwei Polarflugzeuge über das Eis. Eines direkt in die Wolken hinein, das andere darüber. Geleitet wird diese Messkampagne von Manfred Wendisch, dem Direktor des Meteorologie-Instituts der Universität Leipzig. Mit fast 50Wissenschaftlern ist er dafür auf Spitzbergen. Ihnen folgt am Mittwoch dann von Bremerhaven aus der Forschungseisbrecher Polarstern. Unter dem wissenschaftlichen Kommando von Fahrtleiter Andreas Macke, Chef des Leipziger Instituts für Troposphärenforschung (Tropos), rücken dann nochmals 55Forscher einen Monat lang ins ewige Eis vor. Doch das arktische Meereis ist gar nicht mehr so ewig, es könnte schon in 50 Jahren verschwunden sein. Es taut gewaltig um den Pol herum. Nie gab es seit Messbeginn dort weniger Eis als in den letzten zwei Jahren. Und es wird dort schneller wärmer als überall sonst auf der Erde. Mit Folgen vor allem für die mittleren Breiten, in denen sich auch Deutschland befindet. Extrem kalte Winter in Nordamerika, milde ohne Schnee in Europa, Hitzewellen im Sommer – einer der Auslöser für all das befindet sich am Nordpol. Es geht um jene Luftströmungen, die auch hierzulande das Wetter mitbestimmen. Möglicherweise sind genau sie es auch gewesen, die in diesem Jahr den Frühling haben praktisch ausfallen lassen.
Wie aber wirken dabei die Wolken? Verstärken sie dies alles noch? Das will Tropos-Forscher Andreas Macke mit seinem Team herausfinden. Nicht nur die Polarstern ist daher bis aufs höchste Deck mit Sensoren und Messtechnik vollgepackt, auch auf dem Meereis sollen letztlich die Wissenschaftler Stationen errichten und mehrfach täglich einen großen Fesselballon steigen lassen. Nach mehr als zwei Jahren Vorbereitung gemeinsam mit den Wissenschaftlern vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) wird die Luft über der Arktis nun neu vermessen.
Andere Forscher indes schauen unter das Eis. Sie wollen herausfinden, wie der Klimawandel auf das mikroskopisch kleine Leben am Beginn der Nahrungskette oder auch auf Polardorsche wirkt. Am Ende der Nahrungskette stehen die Eisbären. Auch um deren Zukunft geht es.
* Unser Autor Stephan Schön ist Wissenschaftsredakteur bei der „Sächsischen Zeitung“ Dresden und berichtet auch für die „Freie Presse“ über die Expedition.
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